Chirotherapie ist so alt wie  die Menschheit selbst. Schon von jeher hatten Menschen das Bedürfnis, Schmerzen  im Bereich des Bewegungsapparates durch Therapie mit den Händen zu lindern.  Entsprechend gab es chirotherapeutische Behandlungen in den Kulturkreisen der  Araber, der Griechen und der Römer. In der altägyptischen Medizin war es  Hammurabi (2113 – 2018), von dem 7 Papyri mit 1200 medizinischen Texten  erhalten sind.  
                 
                Hippokrates (469 – 377), der Vater der Medizin, entwickelte im  hellenistischen Kulturkreis die hippokratische Bank – unseren heutigen  Vorstellungen zufolge eher eine Folterbank – mit der er Verbiegungen und  Verrenkungen der Wirbelsäule zu behandeln versuchte. Im folgenden Zeitalter war  es besonders Galen (131-206 nach Christi), der sich mit Beschwerden des  Bewegungssystems befasste. Berühmte Ärzte im Mittelalter waren Paul von Aegina  (um 640) und Avicenna (980 – 1037), der ein medizinisches Lehrbuch namens  „Canon“ verfasste, ein bis ins späte Mittelalter gültiges medizinisches  Nachschlagewerk. Medizinische Operationen und Einrenken von Gliedern wurden im  Mittelalter seit dem 6. Jahrhundert von Weltgeistlichen und Mönchen  durchgeführt.  
                Verbot dieser Tätigkeiten durch die Kirche seit dem Laterankonzil  1215 und der Würzburger Diözesansynode. Seither Ausbildung von Ärzten an  Hochschulen mit der Möglichkeit zur Promotion.. Verrichtung niederer  Tätigkeiten durch Bader, Barbiere und Chirurgen. 1548 erhielten Bader, Barbiere  und Chirurgen eine eigene Zunftordnung. Es gab drei Klassen. Amtschirurgen  durfte alles machen (Ambroise Paré – Vater der Chrurgie), Bader, denen  ausschließlich die Behandlung von Wunden und Frakturen überlassen wurde und  Barbiere, die rasierten und zur Ader liessen. 
                Andry(1658 – 1742) schuf den  Begriff Orthopädie (aufrechte Haltung von Kindern). 
                Harvey (1628) entdeckte den  Blutkreislauf – Beginn der Physiologie 
                  Das  16.-18. Jahrhundert war die Zeit der Rückentherapie mit Geräten und  Streckapparaten. Für den klinischen Gebrauch bis heute übriggeblieben ist die  Glisson-Schlinge (Glisson: 1597 – 1677).  
                Die manuellen Therapieverfahren  gerieten in Vergessenheit. Anfang des 19. Jahrhunderts Rückbesinnung auf  konservative Therapie. 1835 Entwicklung der Krankengymnastik durch Ling und  Kellgreen. 1922 erste Bandscheiben-Op durch Bradfort und Sperling. 
                Ende des 19. Jahrunderts Neuentdeckung der  Chirotherapie durch: 
                  Dr. Andrew Taylor Still, Arzt,  Kansas City, USA, Schöpfer des Begriffs Osteopathie und  David D. Palmer und sein Sohn Benjamin J.  Palmer, von Beruf Gemischtwarenhändler:  im Nebenberuf Heilpraktiker, Entwicklung der Chiropraxis 
                In Deutschland entstanden nach  dem 2. Weltkrieg 2 neue Schulen: 
                
                  - MWE: „Man. Wirbelsäulen- und  Extremitätentherapie“ in Isny/Neutrauchburg (Allgäu) – Dr. Karl Sell Ärzteseminar 
 
                  Dr. Sell – Orthopäde in der Rehaklinik (Argentalklinik)  
                
                  - DGMSM (Deutsche Gesellschaft für muskuloskelettale Medizin)  früher FAC: „Forschungs- und Arbeitsgemeinschaft Chirotherapie“ früher Hamm, heute Boppart. Begründer dieser Schule war Dr. Gutmann – Allgemeinarzt, er  holte die Chiropraktoren  Peper   und  Sandberg, die in Deutschland ganz entscheidend unsere heutige chirotherapeutische Arbeit beeinflusst  haben.
 
                         
                  - Ärzteseminar Berlin: hervorgegangen aus der  Chirotherapie-gesellschaft der ehemaligen DDR, starke Beeinflussung durch  tschechische Schule (Lewit und Janda)
 
                     
                   
                  - Verumchiro– Zusammenschluß unabhängiger  Manualtherapeuten.  Lehrprogramm der MWE,  ergänzt durch sinnvolle Grifftechniken anderer Schulen
 
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